Bergstrasse auf der Fahrt nach Ngapali Beach

Von Magway nach Ngapali Beach

Bergstrasse in Myanmar

1. Etappe von Magway nach Ngapali Beach

27.-28.01.2018
Laut Google Maps sind das 372 km und 9 h 21 min Fahrtzeit. Ich dachte das müsste auch schneller gehen. Ging es aber nicht. Erst 2 Tage später, pünktlich zum Sonnenuntergang war ich am Ngapali Beach.
Die ersten 50 km ab Magway führen über eine für Myanmar typische Landstrasse in gutem Zustand. Ich fahre mit ca. 65 km/h.
Dann zweigt ein Feldweg ab, mitten durch ein kleines Dorf. Über eine Brücke mit Holzdielen. Die Strasse wird immer steiler und ist voller Schlaglöcher. Teilweise auch nicht asphaltiert. Es führt unaufhörlich durch dichtem Dschungel nach oben. Nach unzähligen Kurven und Kehren auf der Hügelkuppe angelangt führt es in leichtem Auf und Ab über die Hügel und gibt immer wieder kurze Ausblicke auf die tiefer liegende Landschaft frei. Ich bin ganz alleine unterwegs. Es gibt auf der ganzen Bergstrecke nur 1-2 kleine Dörfer. Man sieht immer wieder Bananenplantagen.

Hügelige Landschaft in Burma

Unterwegs nach Ann

Nach ca. km 100 der heutigen Etappe trifft der Weg wieder auf eine etwas größere Strasse mit mehr Verkehr. Hauptsächlich Laster und Busse. Die Strasse ist nur mittig asphaltiert. Bei Gegenverkehr muss einer der Verkehrsteilnehmer auf den unbefestigten Randstreifen ausweichen. Die Strasse weist immer noch zahlreiche Schlaglöcher und auch Ölspuren auf. An mehreren Baustellen wird asphaltiert. Die hügelige Landschaft ist viel grüner und nicht so trocken wie zwischen Mandalay, Monywa und Magway.
Hin und wieder versperren Schranken die Strasse. Wenn ich komme zieht einer an einem Seil und die Schranke öffnet sich. In Ann ist ein Checkpoint der Polizei. Ein Polizist will meinen Pass sehen und wissen wo ich heute übernachte. Ich sehe auf meiner Landkarte nach und nenne das nächste Dorf. Da er kein Englisch kann und ich kein Burmesisch ist er damit zufrieden.

Mechaniker mit Motorrad in Burma

1. Motorrad Reparatur der Myanmar Rundreise

Die unzähligen Schlaglöcher haben ihre Spuren hinterlassen. Ich habe am Motorrad 2 Schrauben verloren, und ein Teil der Verkleidung ist lose. Ich schraube die Schrauben an anderer Stelle heraus, wo sie mir weniger wichtig erscheinen. Kurze Zeit später ist auch noch der Gepäckträger mit dem Motorradkoffer auf einer Seite abgebrochen. Noch während ich den Schaden begutachte bleiben 2 junge Burmesen mit ihrem Motorrad neben mir stehen und bieten mir ihre Hilfe an. Notdürftig sichern sie den Gepäckträger. Vorsichtig fahre ich weiter. Im nächsten Dorf halte ich nach einem Mechaniker Ausschau. Die Werkstatt ist ein Dach auf Holzsäulen. Ein paar Flaschen Benzin stehen herum. Der Mechaniker ersetzt mir nach kurzer Suche die fehlenden Schrauben und schweißt dann auch noch den Gepäckträger zusammen.

Übernachtung mit Zelt im Dschungel

Übernachtung im Dschungel

Da es mittlerweile dunkel geworden ist, gehe ich im Dorf auch noch etwas essen. Das Gasthaus hat einen niederen Holztisch mit ein paar Plastikstühlen rundherum. Ein paar Burmesen sitzen dort. Ich weiß nicht ob es hier normalerweise überhaupt etwas zu essen gibt, auf meine Nachfrage hin wird mir aber eine Packung mit Suppennudeln gezeigt. Die Nudelsuppe wird mir mit einem rohem Wachtelei und etwas Gewürz serviert. Ich bezahle 500 Khyat. 40 Cent. Dann suche ich mir in der Finsternis noch einen Platz zum Zelten. Irgendwo im Dschungel, in der Nähe der Strasse. In der Früh beobachtet mich ein Burmese beim Abbau des Zeltes.

Bauer pflügt sein Feld mit Ochsen

2. Tag - Ann nach Ngapali

Am 2. Tag der Etappe geht es weiter auf abwechslungs- und kurvenreicher Strasse durch hügeliges Gelände mit Dschungel oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mehrere Checkpoints der Polizei sind zu passieren, mehrere Brücken zu überqueren. Die letzten 50 Kilometer vor Ngapali sind eine landschaftlich äußerst reizvolle Gegend mit landwirtschaftlicher Nutzung. Man kann den Bauern bei ihrer Arbeit zusehen.

Sonnenuntergangsbier am Ngapali Beach

Ngapali Beach

In Ngapali Beach setze ich mich in die vorderste Reihe einer Strandbar und genieße dort den Sonnenuntergang bei einer Flasche Myanmar Bier (640 ml) und ein paar Salznüssen, die hier häufig zu Getränken gereicht werden.


© Günther Drescher []